Die ehemalige Mühle hat öffentlichen Charakter, nicht im architektonischen Sinn, sondern im kollektiven Gedächtnis der Bewohner der umliegenden Dörfer. Denn das Haus diente lange Zeit als Gaststätte. Es liegt idyllisch in einem schmalen Waldstück, durch welches ein Bach fliesst: der Mühlkanal, ein Seitenarm der Kander. In der vorgefundenen Situation war das Haus von mehreren Schuppen verstellt und von Efeu überwachsen. Setzung und Volumetrie des Anbaus werden durch die Beziehung zum Bestand sinnfällig. Im wuchernden Grün der Umgebung schafft der Neubau drei geometrisch präzise Orte: Den rückwärtigen Hof, die erhöhte Terrasse sowie den vorderseitigen Hof. Diese Spannung zwischen der wilden und der gezähmten Natur hat uns interessiert. Sie steigert die Schönheit des Ortes.
- Mühle, Binzen (DE), Neubau und Umbau, 2014-2016
- Auftraggeber: privat
- Mitarbeit: Josefine Buzwan, Christoph Schmidt, Susann Vécsey, Lucrezia Vonzun
- Fotos: Rasmus Norlander